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Selbstgesteuertes Lernen

An der LVR-Gerricus-Schule werden Teile des Unterrichts nach dem Prinzip des Selbstgesteuerten Lernens (SegeL) gestaltet. Das SegeL-Konzept der Sekundarstufe der Gerricus-Schule ist in unterschiedliche Jahrgangsstufen unterteilt.

1. Beginn des Selbstgesteuerten Lernens: Arbeit mit dem Wochenplan

Rahmenbedingungen:

In den 5. Klassen wird in den Hauptfächern (Deutsch, Mathematik und Englisch) mit dem Wochenplan gearbeitet. Entsprechend der Stundentafel für die allgemeinbildenden Schulen sind für diese Fächer jeweils fünf Wochenstunden vorgesehen. Vier dieser Stunden werden im Lernverbund unterrichtet. Aus den übrigbleibenden Stunden entsteht ein Pool von drei Wochenstunden, die die Schülerinnen und Schüler selbstständig mit Aufgaben aus dem Wochenplan gestalten. Zusätzlich erhalten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit weitere drei Stunden während der Lernzeit des Ganztages am Wochenplan zu arbeiten. Sie haben damit insgesamt 3 Wochenstunden und 3 Zeitstunden zur Bearbeitung der Aufgaben zur Verfügung.

Durchführung:

Zur Heranführung an das SegeL werden zunächst vorwiegend Pflichtaufgaben durch die Lehrkraft vorgegeben, die je nach Lern- und Leistungsvermögen der Schülerinnen und Schüler individuell zusammengestellt werden. Sukzessive werden die Schülerinnen und Schüler darauf vorbereitet sich selbstständig zu überlegen in welchen Bereichen Lernbedarf besteht und realistisch einzuschätzen wie viele Aufgaben sie innerhalb einer Woche schaffen können. Aus einem Aufgaben- und Materialpool wählen sie eigenständig Aufgaben, die sie sich als Wahlaufgaben (die ebenfalls verpflichtend sind) in den Wochenplan eintragen. Der Wochenplan enthält Aufgaben für 1 Woche.

Das Formular für den Wochenplanm auf dem die Schülerinnen und Schüler ersehen können, welche Aufgaben sie in der aktuellen Woche in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch zu erledigen haben.
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Beispiel eines Wochenplanformulars

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Voraussetzungen:

Damit die Schülerinnen und Schüler lernen, ihre Fähigkeiten realistisch einzuschätzen und um Lernzuwachs und eine Verbesserung des Arbeitsverhaltens zu dokumentieren, ist eine regelmäßige Rückmeldung und Beurteilung des SegeL notwendig. Diese erfolgt zunächst durch den Fachlehrer und enthält die Komponenten:

  • Inhalt
  • Lernverhalten und
  • Arbeitsorganisation.

Diese Rückmeldung ist gerade zu Beginn des SegeL wichtig, damit den Schülerinnen und Schülern die Bedeutung der Wochenplanarbeit bewusst wird und damit sie in einem weiteren Schritt zu eigenverantwortlichem Handeln angeleitet werden. So sollte spätestens ab dem zweiten Halbjahr mit einer Schülerreflexion begonnen werden.

Formular mit individuellen Rückmeldungen zum Wochenplan. Anhang von Smileys und Daunen hoch/Daumen runter-Symbolen und verschiedenen farbigen Markierungen erhält die Schülerin/der Schüler eine Rückmeldung der Lehrkraft, wie sie/er an den jeweiligen Tagen und den jeweiligen Fächern gearbeitet hat.
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Beispiel einer Rückmeldung seitens der Lehrperson
Das Formular zur Selbsteinschätzung, auf dem die Schülerinnen und Schüler mit Hilfe von Smileys einschätzen können, wie gut sie gearbeitet haben und angeben, was sie in der kommenden Woche verbessern möchten.
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Beispiel von Rückmeldungen (Lerntagebuch) seitens der Lernenden

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Auch in den Klassen, in denen Schülerinnen und Schüler mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung unterrichtet werden, wird mit einem Wochenplan auch schon zu Beginn der Klasse 5 gearbeitet.

Arbeit mit dem Wochenplan bis einschließlich Klasse 7

Bis zur Klassenstufe 7 wird in der oben beschriebenen Weise mit dem Wochenplan gearbeitet. Dabei entscheidet jedes Klassenteam individuell, angepasst an die Bedarfe der einzelnen Lernenden über Art der Aufgabenzusammenstellung, Umfang der Aufgaben und die Reflexionsmethode. Darüber hinaus werden im Klassenteam die Raumorganisation des SL-Raumes und die Arbeitsorganisation (Ablagen der bearbeiteten Aufgaben, etc..) abgesprochen. Anzuraten sind auch Absprachen im Team bezüglich der Hausaufgaben aufgrund des Wochenplans. Individuell kann je nach Klassenstufe entschieden werden, ob der Arbeitsplan für 1 Woche oder für einen längeren Zeitraum erstellt wird.

Als Hinführung von der Wochenplanarbeit zum selbstständigen Lernen sollte die Schülerreflexion mit ansteigender Klassenstufe in erweiterter Form, evtl. in Form eines Lerntagebuchs konstant geübt und für die weitere Arbeit genutzt werden.

2. Ausweitung des Wochenplans zur Arbeitsform SL

Ab der 8. Klasse werden die Arbeitsformen erweitert. Darüber hinaus werden die Aufgaben, die von den Schülerinnen und Schülern selbstständig, auf der Grundlage der eigene Lern- und Leistungssituation ausgewählt werden, erhöht. Neben den Inhalten wird auch der Begriff, von „Wochenplanarbeit“ zu „Selbstbestimmtes Lernen“ (SL) angepasst.In dem Zusammenhang liegt der inhaltliche und pädagogische Schwerpunkt auf der eigenständigen Zielorientierung und Lernregulierung.

Die Schülerinnen und Schüler setzen sich in der Zeit des SL eigenständig Ziele, die in einer vorgegebenen Zeit umgesetzt werden sollen. Zu Beginn werden die Schülerinnen und Schüler dabei von Lehrpersonen unterstützt, um die individuellen Kompetenzen der Selbsteinschätzung zu erweitern. Dabei wird der Weg, wie die Schülerinnen und Schüler das festgelegte Ziel erreichen, in Bezug auf die ausgewählten Materialien, Arbeitsform und Zeitumfang, selbst bestimmt. Weitergehend werden die Schülerinnen und Schüler von den Fachlehrerinnen und Fachlehrern unterstützt, die besonders bei der Zielformulierung und der Zusammenstellung geeigneter Arbeitsmaterialien zur Seite stehen. Jede Woche findet eine Reflexion der Arbeit mit jeder Schülerin / jedem Schüler statt.

Die „SL-Arbeit“ wird bis zur Klasse 10 stetig fortgesetzt. Mit Beginn der 10. Klasse wird die Stundenzahl erhöht und die Vorbereitung auf die Zentralen Abschlussprüfungen in das Konzept integriert.

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Raumorganisation

Zum aktuellen Stand verfügt die Gerricus-Schule über drei SegeL-Räume (SL-Räume), die jeweils von mehreren Klassen, die ähnliches Material nutzen, belegt werden. Regeln zur Arbeitsweise im Raum und zum Umgang mit Material sollen ab Klasse 5 eingeübt, regelmäßig besprochen und reflektiert werden.

Zum aktuellen Stand verfügt die Gerricus-Schule über drei SegeL-Räume (SL-Räume), die jeweils von mehreren Klassen, die ähnliches Material nutzen, belegt werden. Regeln zur Arbeitsweise im Raum und zum Umgang mit Material sollen ab Klasse 5 eingeübt, regelmäßig besprochen und reflektiert werden.

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Formulare für SL

SL-Raum Klassen 7/8

Material (nach Farben der Fächer Mathematik, Deutsch, Englisch) wird auf unterschiedlichen Lernniveaus angeboten.

Die Lernenden suchen sich einen Arbeitsplatz aus und nehmen sich individuell Arbeitsmaterialien, je nach den sich selbstgesteckten Zielen für die Woche.